baustelle
Videoinstallation
UHD Video 16:9 mit Ton,
Looplänge: 5:28 min
Andreas Drewer
2024
Videostills
Installationsansicht in der Ausstellung "Die Welt zwischen uns"
Beschreibung
Eine dünne Abdeckfolie flattert aus einem vertikalen Segment eines Ziegelbaus. Die Folie bewegt sich im scheinbar luftleeren Raum des schwarzen Hintergrunds. Bisweilen dreht sich der Wind und die Folie wird in die unteren Fensteröffnungen gesogen. Die in einer geloopten Sequenz wehende Folie gibt im Laufe der Zeit den Blick auf mehrere Zitate frei. Zuerst wird aus dem letzten Satz von Georg Wilhelm Friedrich Hegels 1802 veröffentlichter Schrift Glauben und Wissen zitiert: „[…] Gott selbst ist todt […].“ In der Folge erscheint das Zitat: „[…] aber so wie die Art der Menschen ist, wird es vielleicht noch Jahrtausende lang Höhlen geben, in denen man seinen Schatten zeigt.“ (Friedrich Nietzsche, Aphorismus 108, Die Fröhliche Wissenschaft, 1882).
Es entspinnt sich ein fragmentierter Diskurs über mögliche Auswirkungen der Existenz bzw. Nicht(-mehr-)existenz Gottes.
Im letzten Viertel des Films, während der letzte Gedanke sichtbar wird, geben unrhythmisch aufploppende Rechtecke verschiedener Größe den Blick auf weitere Segmente der Baustelle frei.
Description
A thin covering film flutters out of a vertical segment of a brick building. The foil moves in the seemingly airless space of the black background. Occasionally the wind turns and the foil is sucked into the lower window openings. Over time, the film, which blows in a looped sequence, reveals several quotations. Firstly, the last sentence of Georg Wilhelm Friedrich Hegel's 1802 publication Faith and Knowledge is quoted: ‘[...] God himself is dead [...].’ The following quote then appears: ‘[...] but as the nature of mankind is, there will perhaps still be caves for thousands of years in which his shadow can be seen.’ (Friedrich Nietzsche, Aphorism 108, Die Fröhliche Wissenschaft, 1882). A fragmented discourse unfolds about the possible effects of the existence or non-(more) existence of God. In the last quarter of the film, as the final thought becomes visible, rectangles of different sizes pop up unrhythmically to reveal further segments of the construction site.